Technische Daten
Modell: Aufbau: Baujahr: Wagennummer: Motor: Motorart: Hubraum: Zylinder: Motorbauart: Getriebe Sitzplätze: Stehplätze: Fahrzeugstatus: | BÜSSING Senator Verbund Ludewig, Essen 1965 6515 "Heinrich" U7 mit 100 kW/ca. 150 PS Diesel 7416 ccm 6 Reihe Büssing 5-Gang 48 104 Im Einsatz (April bis September) |
Büssing Anderthalbdecker "Heinrich" Wagen-Nr. 6515 (Baujahr 1965)
Der Museumsbus 6515 „Heinrich“ hat schon eine interessante Geschichte hinter sich, die 1965 in Braunschweig begann und mit der Wiederinbetriebnahme am 30. April 2010 vorläufig endete.
Mit der Taufe am 30. April 2010 auf den Namen „Heinrich“ ging er in seinen zweiten Frühling.
Im Jahr 1965 wurde dieser Bus für die Vestische Straßenbahn im Ruhrgebiet gebaut und dort mit der Wagennummer 249 am 10. Juli 1965 zugelassen, in Betrieb genommen und später in 2118 umnummeriert. Bereits Anfang der Siebzigerjahre von der KVG Braunschweig übernommen, erhielt er dort zuletzt die Fahrzeugnummer 3715. Das Fahrzeug kam in unserer Region im Stadtverkehr Salzgitter sowie auf der Überlandstrecke Braunschweig – Salzgitter zum Einsatz.
Nach der Ausmusterung wurde der Anderthalbdecker an das Deutsche Straßenbahn-Museum in Wehmingen abgegeben. Durch den Konkurs des damaligen Vereins und einer nachfolgenden Neugründung wurde der Busbereich fast komplett aufgelöst. Durch diese Umstände stand auch der Büssing zum Verkauf und wurde durch ein Vereinsmitglied aus Wehmingen erworben und bei ihm zu Hause abgestellt.
In den Jahren 2000/2001 war die Üstra auf der Suche nach einem historischen Bus, um den Kunden zum 77-jährigen Jubiläum des Busbetriebs ein historisch wertvolles Museumsfahrzeug bieten zu können. Bei dieser Suche wurde man auch auf den Büssing Anderthalbdecker aufmerksam, und im Jahre 2001 wurde der Wagen schließlich übernommen, um ihn wieder fahrfähig zu restaurieren. Die geplante Aufarbeitung scheiterte schließlich und niemand wusste, was mit dem Fahrzeug nun geschehen sollte.
Erst Herbst 2004 gab es wieder Interessenten für das Fahrzeug. Hannoveraner Verkehrsfreunde wollten den Bus gegen einem anderen Büssing Anderthalbdecker (Baujahr 1973), der in Wuppertal vorhanden war, tauschen. Erst durch Verhandlungen des Vereines „Heinrich Büssing Verkehrsgeschichte e.V.“, vertreten durch Herrn Jens Winnig, konnte erreicht werden, dass das Fahrzeug in der Region verbleibt. Im Frühjahr 2005 konnte der Verein den Bus von der Üstra übernehmen.
Der Verein Heinrich Büssing Verkehrsgeschichte e.V. als Eigentümer des Fahrzeuges überlässt der Braunschweiger Verkehrs-AG das Fahrzeug als Dauerleihgabe. Seit dem 23. Januar 2007 ist nun die Braunschweiger Verkehrs-AG im Besitz des Büssing Anderthalbdeckers. Dieses aus Blankenburg überführte Fahrzeug ist aber nicht „irgendein“ Bus, sondern der älteste original erhaltene Anderthalbdecker Deutschlands!
Nach rund 40 Monaten und 8000 Arbeitsstunden hat die Werkstatt der Braunschweiger Verkehrs-AG unter der Leitung von Herrn Andreas Glaser den Bus in seinem heutigen Aussehen fertiggestellt. Das Wertgutachten vom TÜV gibt einen Wert von 320.000 € an. Damit ist der Büssing Anderthalbdecker der teuerste Omnibus im Fuhrpark der Braunschweiger Verkehrs-AG.
Bei dieser Zusammenstellung haben mitgeholfen: Martin Ritzau; Bernhard Terjung; Michael Stefan; Verein Heinrich Büssing Verkehrsgeschichte e.V.; Andreas Glaser, Braunschweiger Verkehrs-AG; www.anderthalbdecker.de